Der Aufzug in der Schweiz – oder eher der Lift?

Verfasst von Stannah

Der Aufzug in der Schweiz – oder eher der Lift?

Nennen wir ihn beim Namen: den Lift. Er hat in der Schweiz eine grosse Tradition. Eine so grosse, dass man sich gerne von den Nachbarn abhebt und ihn eben so nennt wie die Engländer oder Amerikaner: Lift – und nicht etwa Aufzug oder Fahrstuhl. Die Tradition gründet auch auf einigen bemerkenswerten Rekorden.

Der höchste Aufzug Europas befindet sich in der Schweiz

Beginnen wir gleich beim höchsten: Seit bald 120 Jahren befördert der höchste Freiluftaufzug Europas – oder eben: der höchste Aussenlift Europas – Menschen in die Höhe. Bei seinem Bau 1905 noch eine mit Zinkblech beschlagene Holzkabine, führt der Hammetschwand-Lift seit 1992 die Passagiere in einer verglasten Panoramakabine am Bürgenstock von der Talstation auf fast 153 Metern Betriebslänge bis zur Bergstation auf 1114 m ü. M. – maximal zwölf Personen aufs Mal und in 50 Sekunden, prächtige Aussicht über den Vierwaldstättersee inklusive.

Die andere Art von Lift: Ein Weltrekord gehört der Schweiz, einer wurde geplant

Einen Weltrekord gar darf die Schweiz als grosse Skination – wen wundert’s – bei einer anderen Art von Lift für sich beanspruchen: Der erste Bügelskilift der Welt wurde vor bald 90 Jahren, 1934 in Davos, in Betrieb genommen.

Einen besonderen Weltrekord bei Aufzügen hat die Schweiz als touristische Attraktion von weltweiter Ausstrahlung geplant, aber nie realisiert: Mit dem Bau des längsten Eisenbahntunnels der Welt, dem Gotthard-Basistunnel, hätte in der Mitte dieses Tunnels die tiefste Bahnstation mit dem höchsten und schnellsten Lift der Welt errichtet werden sollen – mitten im Gotthardmassiv. 2012 wurde diese Idee im Sinne des Wortes im Berg begraben. Doch die Zugangsstollen für den Bau des Basistunnels sind noch immer vorhanden. Sie führen vom Dorf Sedrun zuerst einen Kilometer waagrecht in den Berg – von dort führen zwei Schächte senkrecht 800 Meter hinunter in die Tiefe auf das Niveau des Eisenbahntunnels.

Die Topografie der Schweiz macht Liftanlagen populär

Rekorde beiseite. Lifte haben eine lange Tradition in der Schweiz. Das hängt auch mit der Topografie zusammen: Jeder Schweizerin und jeder Schweizer ist sich gewöhnt, dass man nur an wenigen Orten kilometerweit auf flachem Gelände gehen kann. Fast jede Gemeinde weist innerhalb seiner Grenzen Höhenunterschiede von Dutzenden, wenn nicht gar Hunderten Metern auf.

Zur Überwindung solcher Höhenunterschiede verdienen ein paar weitere Rekorde in der Schweiz Erwähnung. So fährt hierzulande mit der Wengernalpbahn in der Jungfrauregion die längste Zahnradbahn der Welt. Und über Luzern führt die steilste Zahnradbahn der Welt auf 2132 m ü. M. auf den Pilatus. Und ja, wer einmal auf einen Lift verzichten möchte, dem sei gesagt, dass in der Schweiz, verbürgt im Guinness-Buch der Rekorde, auch die längste Treppe der Welt liegt: Sie führt über 11674 Stufen in den Berner Alpen auf den Niesen – entlang der Geleise der dortigen Standseilbahn, ursprünglich als Treppe für das Wartungspersonal gebaut.

Die gängigen Lifttypen in der Schweiz

Nach diesem Blick auf einige Schweizer Rekorde werfen wir einen weiteren auf die in der Schweiz gängigen Lifte oder eben Aufzüge. Lifte lassen sich auf unterschiedliche Art kategorisieren – zum Beispiel nach ihrem Verwendungszweck oder ihrem Antriebssystem. Eine sehr grobe Einteilung bieten die Kategorien «Lasten- oder Warenaufzüge» und «Personenaufzüge». Eine Kategorisierung, die sich fast beliebig verfeinern lässt, etwa in Fahrzeuglifte, Hebebühnen, Baustellenlifte und mehr.

Lastenaufzüge: Wer hat sie erfunden? Nicht die Schweizer

Die ältesten bekannten Aufzeichnungen deuten darauf hin, dass sie der Ursprung aller Lifte sind: die Lastenaufzüge. Bereits Archimedes soll im 3. Jahrhundert vor Christus einen ersten Aufzug gebaut haben. Verbürgt ist, dass Lastenaufzüge, eng verknüpft mit der Erfindung des Flaschenzugs und damit der Seilwinde, bereits im antiken Rom verwendet wurden, um Bären und Löwen in Arenen hochzuheben. Jahrhunderte später verbreiteten sich in der Schweiz erste Warenlifte insbesondere in Hotels, um Speisen aus der Küche in die Speisesäle zu transportieren.

Personenaufzüge: Der Durchbruch – auch für Wolkenkratzer

Den Durchbruch erlebten Personenaufzüge mit der Erfindung des Hydraulikantriebs. An der Weltausstellung in Paris 1867 wurde erstmals in Europa ein Hydraulikaufzug präsentiert. 1880 gesellte sich der erste elektrische Aufzug dazu, vorgestellt in Mannheim von Werner von Siemens. Das war auch der Startschuss für den Siegeszug der Wolkenkratzer Ende des 19. Jahrhunderts, der vor allem in Chicago und New York einsetzte. Jetzt liessen sich Menschen und Waren komfortabel in die Höhe transportieren, Grundstücksflächen konnten besser ausgenutzt und die Renditen gesteigert werden.

Hydraulikaufzug: Ideal für Homelifte und wenige Etagen

Bei einem hydraulischen Aufzug wird die Kabine durch Kolben bewegt: Ein elektrischer Motor pumpt Öl in einen Zylinder, wodurch der Druck steigt, was den Kolben bewegt und so die Fahrkabine in die Höhe hebt.

Im Wohnungsbau, wo es mehrere Stockwerke zu überwinden gilt, spielt der Hydraulikaufzug heute nicht mehr eine so grosse Rolle. Denn für grosse Dimensionen benötigt er einen Triebwerksraum und Querverbindungen. Vor allem für Lasten- und Fahrzeugaufzüge aber sind Hydrauliklifte sehr verbreitet und beliebt.

Und, ganz wichtig: Für Homelifte eignet sich der Hydraulikantrieb ideal. So führt etwa das Treppenlift- und Homelift-Unternehmen Stannah mit dem Glasaufzug Salise und dem kabinenlosen Homelift Stratum gleich zwei Modelle in seinem Sortiment.

Die beiden Aufzuge vereinen alle Vorzüge kompakter Hydraulikaufzüge: Sie sind schnell installiert, benötigen keinen Schacht und passen praktisch in jedes Eigenheim.

Die hydraulische Bewegung benötigt sehr wenig Strom, und bei der Installation braucht es keinerlei Arbeiten an den elektrischen Anlagen. Die selbsttragende Struktur des Homelifts bewegt sich auf zwei Schienen, äusserst leise und ruckfrei. Zwei Personen gleichzeitig lassen sich damit transportieren, und auch ein Sitz kann installiert werden.

Während Salise mit einer edlen Glaskabine punktet, besticht Stratum durch seine Schlichtheit: ein Lift ohne Kabine, mit einfachen, aber völlig sicheren Wänden, ideal für Menschen mit eingeschränkter Mobilität und Rollstuhlfahrende.

Seilbetriebene Aufzüge: Standard für grosse Personenlifte

Seilbetriebene Aufzüge sind heute Standard für Personenlifte in Wohngebäuden. Verbreitet sind die Treibscheiben-Aufzüge: Bei diesen ist die Liftkabine über Umlenkrollen mit einem Gegengewicht verbunden. Der Energieaufwand für den Betrieb lässt sich mit einem schweren Gegengewicht minimieren. In der Regel benötigen sie einen Schachtraum, mittlerweile gibt es aber auch maschinenraumlose Seilaufzüge.

Während elektrische Lifte mit Seilbetrieb sich insbesondere für die Überwindung mehrerer Etagen und hohe Nutzungsfrequenzen empfehlen, schwingt bei den viel kompakteren Homeliften klar der Hydraulikantrieb obenauf.

In zwei Wochen zum eigenen Homelift

In zwei Wochen zum eigenen Homelift

Der Homelift mit Hydraulikantrieb im Innenraum eines Eigenheims erweist sich als bevorzugte Lösung, weil er weder bestehender Schacht, Maschinenraum noch Wände benötigt, schnell installiert ist, sich äusserst wartungsarm betreiben lässt und Menschen sicher und laufruhig transportiert.

Ist der Durchbruch der Decke ins nächste Geschoss erst einmal gemacht – in der Regel eine Sache von einem Tag –, dauert der Einbau eines Homelifts von Stannah ebenfalls bloss einige Tagen. Von dem Tag an, wo wir bei Ihnen vorbeischauen, um den Einbau Ihres Homelifts zu planen, bis dieser Sie zum ersten Mal bequem und sicher in den oberen Stock fährt, vergehen deshalb bei guter Planung nur einige Monaten.

Stannah: Einzige Montage- und Herstellerfirma in der Schweiz

Haben wir zu Beginn dieses Artikels von Rekorden in der Schweiz gesprochen, erwähnen wir zum Schluss gerne einen weiteren bemerkenswerten Rekord: Die Firma Stannah ist Weltmarktführerin in Treppenliften. Gegründet 1867 in Grossbritannien von Joseph Stannah, befindet sie sich noch heute, mehr als 155 Jahre später, in Familienbesitz und fertigt ihre Treppenlifte und Homelifte noch immer im eigenen Werk an.

In der Schweiz hat sie sich mit Herag, ebenfalls einem Familienunternehmen, zusammengeschlossen, um als einzige Anbieterin hierzulande nicht bloss als Montageunternehmen von Treppenliften und Homeliften zu agieren, sondern auch als Herstellerin. Eine schöne Bestmarke in der spannenden Geschichte des Aufzugs, Fahrstuhls oder eben Lifts in der Schweiz.

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